Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen (Mittelfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung – EnSimiMaV)

Der Eigentümer eines Gebäudes, in dem Anlagen zur Wärmeerzeugung durch Erdgas genutzt werden, ist verpflichtet, eine Heizungsprüfung durchzuführen und die Heizungsanlage des Gebäudes optimieren zu lassen. Optimierung ist nicht enthalten, nur Überprüfung. In diesem Rahmen ist zu prüfen:

• ob die einstellbaren Regelungsparameter für den Anlagenbetrieb optimal sind
• ob ein hydraulischer Abgleich durchgeführt ist
• ob Hocheffizienzpumpen verbaut sind
• ob Rohrleitungen und Armaturen gemäß Gebäudeenergiegesetzes gedämmt sind.

Gasheizungs-Check

Bei Feststellung eines Optimierungsbedarfs müssen die im Bericht dokumentierten Effizienzmaßnahmen bis 15.9.2024 umgesetzt werden. Die Optimierungsmaßnahmen sind nicht im Angebot enthalten.

Ausnahmen:

• über ein Energiemanagement-oder Umweltmanagementsystem verwaltete Gebäude
• über ein Gebäudeautomatisierungssystem verfügende Gebäude
• Gebäude, bei denen in den letzten 2 Jahren eine vergleichbare Prüfung durchgeführt wurde und kein Optimierungsbedarf mehr besteht

Sinnvoll ist eine Koppelung mit einer Wartung

Grundsätzlich sind nachfolgende optimierenden Sachverhalte regelmäßig im Rahmen einer Wartung zu prüfen, soweit sich daraus keine negativen Auswirkungen auf die Bausubstanz des Gebäudes oder die Gesundheit der Bewohner ergeben.

• Absenkung der Vorlauftemperatur oder Optimierung der Heizkurve bei groben Fehleinstellungen
• Einstellungen zur Nachtabsenkung oder Nachtabschaltung der Heizgrenztemperatur sowie Beratung des Betreibers hinsichtlich der Möglichkeiten in Abwesenheit, z. B. Urlaub, die Heizanlage abzusenken bzw. über den Einsatz von Anwesenheitssteuerungen
• Optimierung des Betriebs der WW-Zirkulationsleitung unter Beachtung der hygienischen Vorgaben
• Absenkung der Warmwassertemperatur unter Beachtung der hygienischen Vorgaben aus dem technischen Regelwerk. Gesundheitsschutz geht vor Energieeinsparung. Warmwassertemperatur am Speicherausgang 60 Grad Celsius, innerhalb der Zirkulation darf sie nicht unter 55 Grad Celsius fallen
• Absenkung der Heizgrenztemperatur
• Weitergabe von Informationen an den Gebäudeeigentümer oder Nutzer über weitergehende Einsparmaßnahmen.

Gaszentralheizungssysteme sind hydraulisch abzugleichen

Ein hydraulischer Abgleich muss in folgenden Gebäuden bis zum 30. September 2023 durchgeführt werden:

• Nichtwohngebäude im Sinne des Gebäudeenergiegesetzes mit mindestens 1.000 m² beheizter Fläche,
• Wohngebäude mit mindestens zehn Wohneinheiten.

Bis zum 15. September 2024 bei

• Wohngebäuden mit mindestens sechs Wohneinheiten

Ausnahmefälle:

• der hydraulische Abgleich wurde bereits bei der aktuellen Heizanlage durchgeführt
• es wird innerhalb von sechs Monaten ein Heizungstausch durchgeführt
• es erfolgt innerhalb von sechs Monaten eine Wärmedämmung der wärmeübertragenden Gebäudehülle
• das Gebäude wird innerhalb von sechs Monaten stillgelegt oder umgenutzt.

Die Durchführung des hydraulischen Abgleichs im Sinne dieser Regelung beinhaltet mindestens folgende Planungs- und Umsetzungsleistungen:

1.  eine raumweise Heizlastberechnung nach DIN EN 12831:2017-09 in Verbindung mit DIN/TS 12831-1:2020-4
2.  eine Prüfung und nötigenfalls eine Optimierung der Heizflächen im Hinblick auf eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur
3.  die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs unter Berücksichtigung aller wesentlichen Komponenten des Heizungssystems
4.  die Anpassung der Vorlauftemperaturregelung